Bild: ReDICo
Am 25. September 2025 wurde an der Friedrich-Schiller-Universität Jena mit einer feierlichen Zeremonie das neue Centre for Digital Interculturality Studies eröffnet. Die Einweihung fand im Rahmen der Konferenz „Interkulturalität neu imaginieren: Relationen, Komplexitäten und Digitalität” statt. Die wissenschaftliche Tagung brachte Expertinnen und Experten aus Forschung und Praxis zusammen, um interkulturelle Kompetenz, transkulturelles Lernen und kulturelle Komplexität im Kontext globaler und postdigitaler Umbrüche neu zu denken. Gleichzeitig würdigte die Tagung das Werk von Prof. Dr. Jürgen Bolten (1958–2023) als Pionier und Visionär der Interkulturellen Wissenschaft.
Yolanda López García (Research Lab on Postdigital (Inter)Culturality an der TU Chemnitz), Luisa Conti (ReDICo) und Fergal Lenehan (ReDICo) präsentierten das Panel „Re-Imagining Interculturality in Postdigital Contexts”. In dieser Runde wurde der Begriff der Digital Interculturality als Grundlage des neuen Forschungsgebiets der Digital Interculturality Studies diskutiert. Die einzelnen Beiträge stützten sich auf aktuelle theoretische und empirische Forschungsergebnisse und skizzierten die Konturen des Forschungsgebietes, das Aspekte der Interkulturellen Studien und der Internet Studies zusammenführt. Ausgehend von der Beschreibung des für kulturelle und interkulturelle Dynamiken äußerst einflussreichen Kontexts stellten die Podiumsteilnehmenden Schlüsselphänomene vor, die eine digitale Wende in der interkulturellen Kommunikation markieren, und hoben dabei die Komplexität und Dynamiken hervor, die dabei eine Rolle spielen. Anschließend wurden konkretere, empirisch fundierte Beispiele herangezogen, um diese Dynamiken weiter zu veranschaulichen. Die Podiumsdiskussion wurde durch Live-Graphic Recording bereichert, das Alessandro Donati von der Kooperative Bangherang realisierte.
Bild: Alessandro Donati, Bangherang
Bei der Einweihung hielt Univ.-Prof. Dr. Julia Kuhn, Vizedekanin der Philosophischen Fakultät der FSU, eine Ansprache, in der sie die Erfolge des ReDICo-Projekts und die Bedeutung des Zentrums hervorhob. Im Anschluss beleuchteten Fergal Lenehan und Luisa Conti die Entwicklung, die vom ReDICo Projekt zur Gründung des Zentrums führte, und stellten ihre Vision für das neue Zentrum vor. Demnach soll das Centre den Kern einer Verstetigung des innovativen Forschungsgebiets in der Hochschullandschaft bilden und das transnationale Netzwerk der Digital Interculturality Forschungsgemeinschaft langfristig einbinden. Forschung, Lehre, Nachwuchsförderung und Wissenstransfer sollen so dauerhaft zusammengeführt und die wissenschaftlichen Strukturen, die bislang projektgebunden waren, nachhaltig gesichert werden.
Abgerundet wurde die Veranstaltung mit einem Konzert und gemeinsamen Abendessen.
Bilder: ReDICo